Mein Weg zum Therapeutin-werden ist geprägt von mehreren Etappen: Erst traf ich die Radikale Therapie, mit co-counceln, Körperarbeit und Transaktionsanalyse als Basis. Dann führte ich meine Arbeit mit der dreijährigen Ausbildung zur Systemischen Therapeutin fort, um dann die zweijährige Ausbildung zur NARM-Praktikerin zur Arbeit mit Entwicklungstraumata mit Freude und Begeisterung zu absolvieren. In NARM habe ich mein therapeutisches Zuhause gefunden, und ich entwickele mich als NARM Therapeutin konstant weiter.
Auf jeder Stufe habe ich viel darüber gelernt, was eine gute Begleitung für mich bedeutet. Dieses Lernen ist kein reines kognitives Lernen, sondern ein verkörpertes. Durch diese Arbeit mit mir und mit meinen Klient*innen wächst stetig meine Kapazität mit dem zu sein, was ist: Mit dem scheinbar unlösbaren Dilemma, den wir in uns tragen. Mit dem gebrochenen Herzen. Und auch mit dem, was wir ein Leben lang geschafft haben, ganz und unversehrt zu behalten.
Die_der Klient*in ist Expert*in in der eigenen Angelegenheit. Ich kann nicht wissen, was ihr Ziel ist, in welche Richtung sie sich entwickeln "sollte". Die Klientin definiert selbst ihren Wunsch, ihren Auftrag, ihre Richtung und trägt die Verantwortung dafür. Ich begleite und unterstüte den Prozess.
Viele (die meisten?) von uns erleben in unseren prägenden Jahren zwischen der Konzeption und dem jugendlichen Alter kleine oder größere Bindungsverletzungen. In dieser Zeit formt sich u.a. unser Gehirn und Nervensystem, und damit verknüpft, unsere Identität. Sind diese Verletzungen chronisch, hinterlassen sie langfristige Spuren in uns, die sich körperlich, emotional und kognitiv ausdrücken. Diese prägen unsere Beziehung zu uns selbst und zur Welt. Die Überlebensstrategien, die wir uns früher angeeignet haben, beeinträchtigen im Erwachsenenalter unsere Fähigkeit, mit uns selbst und mit anderen in Kontakt zu sein und zu bleiben. Wir schränken unsere Lebendigkeit ein und körperliche Probleme können entstehen oder verstärkt werden.
Dr. Laurence Heller hat NARM (Neuro-Affective Relational Model) entwickelt, um diese Traumata zu lösen. Der Ansatz arbeitet im Hier und Jetzt, ressourcenorientiert und nicht-retraumatisierend. Die Arbeit beruht auf einer Erkundung von körperlichen, emotionalen und kognitiven Erfahrungen vor dem Hintergrund des Zusammenhangs von Nervensystem, Körper, Emotion und Identität. NARM sieht in unseren Symptomen einen Ausdruck unserer Lebenskraft.
NARM ist zugleich genial-einfach und eine hohe Kunst der Präsenz und Achtsamkeit.